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 L’Oréal
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1907 begann in Paris der Chemiker Eugène Schueller mit der kleingewerblichen Produktion von Haarfärbetinkturen. Er nannte eines dieser Mittel Auréole (Glorienschein). Der Firmenname stammt wahrscheinlich aus dieser Bezeichnung, hat aber in dieser Form keine Bedeutung. Die Firma erweitert ihre Produktion und stellt bald alle möglichen Arten von Schönheitsprodukten her. Mit einem Portfolio von über 500 Marken und tausenden Einzelprodukten steigt L´Oréal bald zum Weltmarktführer in Kosmetik auf und vertreibt seine Produkte in über 150 Staaten. Anfang des 20. Jahrhunderts gab Schueller finanzielle Hilfe an Cagoule, eine anti-kommunistischen, rechtsextreme Gruppierung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehrere Mitglieder in Führungspositionen eingestellt. 1956 wird die Marke Ambre Solaire für Sonnenschutz lanciert. Lancôme wird als neue Luxus-Marke 1964 kreiert. 1973 erwirbt L’Oréal den französischen Pharma-Konzern Synthélabo, der 1999 mit Sanofi verschmilzt. Für das Testen von Fertigprodukten ersetzt L´Oréal in 1989 erfolgreich Tierversuche mit einem eigens entwickelten Hautmodell namens Episkin. Im Mai 2007 erhält L´Oréal vom ECVAM (European Centre for the Validation of Alternative Methods) die Anerkennung des Modell als vollwertige Ersatzmethode bei Hautirritationen. Mit der 20 Jahre lang erforschten in vitro-Methode können nun in Zukunft die Toleranz von Inhaltsstoffen und Fertigprodukten ohne Tierversuche bewertet werden. Seit den 1990er-Jahren beruht die Grundlage für das Konzernwachstum hauptsächlich auf der Expansion in Schwellenländer wie Volksrepublik China, Indien und Südafrika. Zudem leitet der Konzern eine aggressive Aquistionsstratgie ein: 1995 Jade, 1996 Maybelline, 1998 Soft Sheen, 2000 Kiehl´s, Carson Products, 2001 Bio-Medic und Colorama, 2003 shu uemura, 2003 Mininurse, 2004 Yue-Sai, 2005 SkinCeuticals, 2006 Sanoflore und SkinEthic, 2007 Canan, Beauty Alliance, PureOlogy und Maly’s West, 2008 Columbia Beauty Supply. Im Februar 2002 gründen L’Oréal und Nestlé einen Joint Venture namens Laboratoires Innéov, das sich auf kosmetische Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert hat. L’Oréal unterhält fünf Forschungs- und Entwicklungszentren weltweit: Aulnay-sous-Bois (F), Chevilly (F), Clark (New Jersey, USA), Kawasaki (JP) und seit 2005 in Shanghai. Im März 2005 gibt L´Oréal bekannt, die britischen Naturkosmetik-Kette The Body Shop für umgerechnet 940,3 Millionen € zu übernehmen. Zunächst wird öffentlich eine ethische Richtungsänderung der Kette befürchtet, jedoch stellt L´Oréal später klar, The Body Shop als unabhängige Tochter zu behandeln und keine Änderungen bezüglich Produkten, Management und ethischer Werte zu ändern. Im Juli 2007 verurteilte ein Pariser Gericht den Kosmetikkonzern L’Oréal wegen rassistischer Diskriminierung. Der Konzern und dessen Agentur wurden zu jeweils 30.000 Euro verurteilt, da die Tochtergesellschaft Garnier bei der Suche nach Frauen für eine Werbekampagne dunkelhäutige Kandidatinnen ausgeschlossen hatte. L’Oréal wies alle Vorwürfe zurück und kündigte an, bis vor den obersten Gerichtshof zu ziehen. „Wir tolerieren keinerlei Form von Rassismus und Diskriminierung“, heißt es in einer Mitteilung.